Blog- Aktion: Sandra & Sandra suchen #7 – Wenn ich mal groß bin…

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sabo&sunny suchenWenn ich mal groß bin, werde ich…… nicht so wie meine Eltern. Hatte ich mir vorgenommen, wurde aber nichts draus, ich habe zwar nicht denselben Beruf erlernt allerdings stelle ich immer wieder erschreckende Ähnlichkeiten fest, besonders was nervige Sprüche angeht 😉 Wollte nicht jedes kleine Mädchen einmal Prinzessin werden oder den Papa heiraten?!
Bei Sabo könnt ihr, in Runde Nummer 7 von Sandra & Sandra suchen, lesen welche Träume die anderen Teilnehmer hatten und was daraus geworden ist.

Ob ich Prinzessin werden wollte, weiß ich gar nicht mehr, denke aber eher nicht, viel zu rosa, viel zu glitzerig und viel zu niedlich.

Bis heute kann ich mich noch ganz genau daran erinnern dass ich im Kindergarten den Erzieherinnen immer die Schultern massiert habe. Die fanden das natürlich toll und meinten immer dass ich so etwas ja dann zu meinem Beruf machen könne. Ich war begeistert und in meiner kleinen Kindergarten Welt, war dies mein erster Berufswunsch.

In der Grundschule fand ich „fliegen“ ganz toll und wollte „Flugzeugfahrer“ werden.
Danach kam wohl eine ganze Weile nichts was mich wirklich begeistern konnte und erst als ich das Barbie spielen voll und ganz für mich entdeckte wollte ich unbedingt Designer werden und nähte sogar Kleidung für die Puppen selber. Rollenspiel und Ken waren eher uninteressant, ich war damit beschäftigt das Haus einzurichten und den Puppen tolle Klamotten Kombis zu zaubern.

In der 9. Klasse stand das Schülerpraktikum an, welches in unserer damaligen Stadtbücherei gemacht habe. Bücher fand ich damals schon super. Ich war wirklich froh dass ich mich dazu entschlossen hatte den dies waren die LANGWEILIGSTEN 2 Wochen in meinem Leben.

Mein eigentliches „Problem“ begann als ich den Abschluss der 10. Klasse Realschule gemacht habe. Ich habe Ende Mai Geburtstag und wurde auch direkt 2 Monate später mit 6 Jahren eingeschult. Ohne Sitzenbleiben habe ich die Schule mit 15 Jahren beendet.
Und was nun?

#1 – Jeder von uns hat mal eine „komische“ Phase durchgemacht. Ich wollte im Bestattungsinstitut arbeiten und „Leichen schminken“.
Tja, Praktikum und Ausbildung erst ab 18 Jahren.

#2 – Krankenhaus, Kinderkrankenschwester fand ich auch interessant. Praktikum und Ausbildung erst ab 18 Jahren, in bestimmten Bereichen schon ab 16 Jahren.

#3 – Etwas Kreatives, Grafikdesigner oder Innenarchitekt fand ich ebenfalls passend. Und siehe da, an der Kunstschule durfte ich mich bewerben, wurde zur Aufnahmeprüfung zu gelassen und….
Tja, von den Leistungen her hatte ich sogar Zusatzpunkte heraus geschlagen aber da ich leider in meinem Abschlussjahr etwas „lernfaul“ war und andere Interessen hatte, haben meine schlechte Noten mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nun war ich 15 und fertig mit der Schule, voll motiviert endlich arbeiten zu gehen und total frustriert weil ich nicht durfte wie ich wollte.
Ich hätte noch nicht einmal 1 Jahr ins Ausland gehen können weil ich zu jung war.
Nach ewigem hin und her überlegen, einigen Berufsberatungen und Stundenlangem herum Gerenne im Einkaufszentrum (nein ich wollte nicht bei Deichmann Schuhe einräumen oder bei Nordsee Fisch verkaufen) habe ich mich bei einem Berufskolleg angemeldet und 2 Monate später habe ich meine Ausbildung zur Erzieherin begonnen.

Noch nicht wirklich 20 Jahre alt und mit einem Abschluss von 1,6 habe ich dann knapp 4 Jahre später meinen ersten Arbeitsvertrag unterschrieben. Die Einrichtung in der ich während der Ausbildung einige Praktika absolviert hatte und auch mein Anerkennungsjahr gemacht habe, wollte mich direkt übernehmen.
Dort habe ich dann fast 9 Jahre gearbeitet. Erst als 2. Erzieherin in einer Hortgruppe mit Kindern von 6-15 Jahren gearbeitet und später wurde ich dann Gruppenleitung meiner eigenen Gruppe mit Kindern von 2-6 Jahren.
2010 wurde unsere erste Tochter geboren und 2012 folgte unsere zweite Tochter. Bis diese auch in den Kindergarten geht werde ich noch zu Hause bleiben.
Wie es danach weiter geht wissen wir noch nicht.

Ich hatte mich damals genau richtig entschieden, auch wenn es nicht meine Idee gewesen ist. Meine Arbeit habe ich gerne gemacht und mich jeden Morgen gefreut.
Allerdings hat sich in den Paar Jahren viel zu viel geändert was das arbeiten in diesem Beruf nicht wirklich angenehm und schön macht, es werden einen zu viele Steine in den Weg gelegt und auch die eigentliche Aufgabe dieses Berufes wird hinten angestellt. Durch Kürzungen und viele neue Gesetze und Regelungen ist es kaum noch möglich eine sinnvolle, pädagogisch wertvolle Arbeit zu leisten.

So hart wie es sich vielleicht anhört, ich habe nicht 4 Jahre meines Lebens mit der Ausbildung zu einem Beruf verbracht den ich dann nicht ausüben kann. Nur um Kinder zu „verwahren“ braucht man keine Ausbildung und ich finde es sehr schade ja sogar traurig das die Betreuung und die Erziehung unsere Kinder, besonders in den jungen Jahren in denen sie am meisten geprägt werden und am besten lernen, nicht mehr wert ist wie eine Scheibe Brot zum Mittagessen und eine Gruppenaufsicht von ehrenamtlichen, ungelernten Mitarbeitern.

Da es auf dem Arbeitsmarkt bei uns auch eher unlukrativ aussieht, würde ich gerne eine Umschulung machen. Aber bis dahin sind ja noch 2-3 Jahre in denen sich einiges ändern kann.

Über Queen of Home

Im Moment verbringe ich meine Zeit damit, an meinem Blog https://queenofhome.wordpress.com/ zu arbeiten und den Weg vom Wickeltisch in die Küche zur Milchflasche zu planen. Auf dem Weg dahin liegt der Flur des Spielzeuggrauens und so manch einer wurde schon von Teddy verschleppt und nicht mehr gefunden.....
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4 Antworten zu Blog- Aktion: Sandra & Sandra suchen #7 – Wenn ich mal groß bin…

  1. sabo schreibt:

    Danke, danke, danke 🙂
    Du sprichst mir mit vielen DIngen aus dem Herzen. Die Vorverlegung des „Kann“-Alters finde ich gelinde gesagt zum Brechen und Deine Ausführungen dazu bestätigen mich. Bald kommen die Kids statt in den Kindergarten in die Schule, damit sie mit 10 / 12 Jahren auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen *grummel*
    Das Ziel, was Erzieherinnen eigentlich haben sollten, sehe ich auch oft als verfehlt. Zwar ist in unserem KiGa manchmal noch der Anschein, als würde es so laufen, wie der Beruf ursprünglich mal angedacht war, aber es wird in meinen Augen viel zu viel „wertverschiebung“ betrieben. Schön, wenn in Kinderhärten auch auf die Ernährung geachtet wird, aber das sollte nicht das Hauptthema sein und sich alles nur noch um „Zahngesundheit“ drehen. (ich sehe inzwischen allein bei dem Wort dunkelrot) MEine Ausführungen würden jetzt ein wenig zu lange dauern.
    Liebe Grüße,
    Sabo

    • Queen of Home schreibt:

      Liebes Sabolein,
      dieses Thema ist leider so komplex das man Tagelang darüber reden könnte, Ich hoffe das sich bald wieder etwas ändert und mal mehr in unsere Kinder und unser Bildungssystem investiert wird.
      IRONIE AN: aber solange Damen und Herren die selber Eltern sind alles dafür tun das es anderen Familien und Kindern schlecht geht kann ja nichts mehr schief gehen 😉
      IRONIE AUS!

  2. ClauDia schreibt:

    Hallo Andrea,
    dein Beitrag ist klasse und ich musste mehrfach innerlich nicken.
    1. die Kinder werden viel zu früh eingeschult und sind dann mitten n der Pubertät fertig, wo eh alles schaizze ist und das kleine gehirn explodiert… und dann sollen sie entscheiden, was sie ihr ganzes Leben machen werden??? und dadurch, dass sie jetzt sogar mit 5 eingeschult werden, wird es ja noch schlimmer… ich finde das ganz schrecklich…
    2. Kinderaufbewahrungsanstalten… das ist so eine schreckliche Vorstellung, besonders wo in der heutigen Zeit nicht viele Mütter das Glück haben, zuhause bleiben zu können. Und wenn man arbeiten gehen MUSS, dann möchte man doch seinen Liebling gut und liebevoll „verwahrt“ wissen.
    Ich hoffe, du findest einen guten Weg für dich, wenn es soweit ist. was willst du denn werden? 🙂
    Liebe Grüße und fröhliche Frostern
    Claudia

    • Queen of Home schreibt:

      Hallo Claudia,
      danke für deine liebe Antwort, ich weiss es noch nicht genau, es wird auf jeden Fall im kreativen Bereich liegen und viel mit Menschen zu tun ´haben, Ein Bürojob wo ich den ganzen Tag stur am PC sitze ist gar nicht meins,

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